Liebe Freunde der vervirten Hundeviecher und Kokosnussdrinks,

2006 ole, ole, ole!
Es warat soweit: 2006 ist’s schon, man kann es gar bezweifeln. Grad war’s doch noch Millenium, net woahr? Naja, wir werden nicht jünger, gengen’s Herrschaften? Also wo war ich denn zur Jahreswende?

One Night in Bangkok
Also, Ich trieb Freundin Eve solange durch das ameisenhaufenartige Gewusel Bangkoks, bis diese beinahe einen Kreislaufzusammenbruch in einer ganz normalen kakerlakenverseuchten Seitengasse erlitt. Diese verfiel ohne sich weiter darum zu kümmern einer ganz naturgemässen Einkaufswut. Tags darauf entschieden wir Gören uns für eine viel chilligere Thailandperspektive: Das Inselhopping.


Ein Vorgeschmack. Lehnt euch schon mal zurück.


Der Zustand der Lethargie oder am Lonely Beach in Koh Chang
Das Idee des Gehoppes ist dann aber "im Eifer" des Sonnenbadens verloren gegangen. Es ist nämlich ein ganz normaler Zustand, dem jeder Tourist eher früher als später unterliegt, müssen Sie, werter Leser, wissen; vor allem bei jenen Urlaubern, die in dynamischen Duos oder in Herden reisen: jeglicher naive Eifer, jeder weltenbummlerischer Ehrgeiz entflieht eher früher als später einer herrlichen Lethargie.



Die Zeit scheint gleichzeitig schnell und unendlich langsam zu vergehen – und selbst des Abends in einem anderen Strandrestaurant essen zu gehen, scheint alle Beteiligten ein erstaunliches Mass an Überwindung zu kosten. Bis zum Schluss probierten die gute Ewa und ihr Autor das fancy Strandbeisl mit den hübschen weißen Fahnen im Wind nicht aus – aus dem einfach Grund, weil der werte Bungalow zu weit davon entfernt lag.

Die Basics einer Reise
Zu Silvester aber, da feierten Eva und ich eben dort. Aber zuerst einmal sollten wir die Basics klären: Wann und wer haben wir bereits, “Wo?” würde jetzt anstehen. Also es warat Koh Chang gewesen. (www.ko-chang.info/) Die Insel liegt im mittleren Bereich von Thailand, eher östlich, an der Grenze zu Kambodscha. Keine Ahnung, warum zum Geier ich genau diese Insel ausgesucht habe. Auch dass die Wahl auf den “Lonely Beach” fiel, war eher Zufall, vielleicht aber auch (für die Romantischen unter euch) Bestimmung.

Die Reise startete auf Bangkoks Touristenmeile Kaosan Road (der Backpackerstrasse) mit einer etwa sechstündigen Busreise (300 Baht) nach Trat, der Hafenstadt. Hatte man die erst überstanden, war der ärgste Stress vorbei. Geldprotzer und Bequeme können auch mit der Luftmaschine fliegen.

Mit dem Kopf auf dem Rucksack knotzte man dann eine ¾ Stunde lang auf einer Fähre (300 Baht hin und retour) ehe man am Festland angekommen, in einen der Pickups stieg. Der “White Sand Beach” gilt als der touristischste aller Strände Koh Changs, schon alleine deshalb, weil er der nächste zum Hafen ist. Fette männliche Deutsche oben ohne, nicht wenige dieser Sorte auch noch in Riemchenpantoffeln zu weissen knöchellangen Socken, braun gebrannte Frauen mittleren Alters mit ernsten Mundfalten und lustigen Rastazöpfen, und vieles mehr was erschreckt und Zechennägel aufrollen lässt, erblickte man da vom Pickup aus gesehen und ward froh, sich weitest möglich zu entfernen. Lonely Beach ward da anders.

Der Unterschied liegt im Preis
So einsam wie’s namentlich phrophezeit wird, war’s natürlich bei weitem nicht. Auch als “Backpackerstrand” würde ich’s eher nicht bezeichnen, auch wenn das durchschnittliche Alter (18 – 45) stimmt und die Menschen tatsächlich mit Rucksack anreisen. Den Unterschied kann man ganz einfach an den Preisen bemessen.

Auf dem Lonely Beach findet ein ganz normaler thaländischer “Rib-Off” statt. Ganz normal bedeutet in jenem Fall, dass die Preise bis zu VIER MAL teurer sind, als in Thailands Grossstädten. Für ein Abendessen ohne Getränke zahlt man also nicht 20-40 Baht, sondern 80-120 Baht. Und im 7-eleven bekommt man schon mal einfach so eine Touristenpauschale von 30 Baht dazugerechnet. Naja, eh.


Erfrischender als Wasser: die ordinäre Kokosnuss. Macht schön. Normaler Preis: 20 Baht. Rib-Off-Preis Koh Chang: 50 Baht.

Ja mei, so schänn!
Trotzdem ist der Lonely Beach ein Bilderbuchexampel von einem Sandstrand. Weisser, feiner Sand, swimmingpoolblaues Meer, ramontische Sonnenuntergänge und Kokosnusspalmen. Es lässt sich schon leben dort. Wenn man gesund ist.




Gesunde Backerln.

Obs die virenverseuchten Hundsviecherbabys, die überall auf der Insel herumkrebsen, verschuldet haben, oder der winddurchlässige Bungalow – eure Berichterstatterin und später ihre Freundin Tanja, hat’s ordentlich erwischt mit der Erkältung.


Die Ursache allen Übels? Diese süssen Ratten da.

Und da sehnt man sich schon nach einer warmen Dusche, stabilen Wänden und einer gscheiten Krankenversorgung.


Tanja schwebt vorbei. Ein deutscher Touri zum anderen: "Das ist auch so eine, die uns das Herz brechen würde."


Der Bungalow, der beste Freund des Windes.

Partyfreuden am New Year's Eve


Silvester jedenfalls war alles noch gesund und heiter und ausgelassen und fröhlich. Eve und ich bewunderten im Sangsomrausch (thailändischer Whiskey, der auf wundersame Art und Weise keinen Kater hervorruft) die Künste der thailändischen Feuerartisten und die pompösen Feuerwerke am Strand. Hunderte Menschen aus aller Welt mit uns mit. Ums Lagerfeuer getanzt. Weisse Ballons steigen lassen. Countdown gezählt. Keinen Walzer getanzt. Mond im Meer geschaut. Geil war’s.


Ballons, wie am Krathong Festival. Himmel voller Sterne.







Spät aber doch also: Habt ein schönes Neujahr. Macht euch keine guten Vorsätze, ändert einfach irgendetwas. Sagt jemandem, dass ihr ihn lieb habts. Und jemand anderem, dass ihr ihn nicht vergessen habts.



P.S.: Ehrliches Danke an Eve für die wundervollen Fotos (mehr gibt's hier). Grummeliges Danke an die dumme kleine F. im Internetcafe, die meine Fotos von der Digicam gelöscht hat.

Eckdaten 29. - 30. Dezember / Bangkok 30. 12. - 11. Jänner / Koh Chang

(HIER KLICKEN: Reisegruppe Chiangmai, zehnter Stop: Chang Puak Road)

(HIER KLICKEN: Reisegruppe Chiangmai, erster Ausflug))